Kooperationen ohne "richtige" Bezahlung?

23:12

Heute habe ich ein typisches Blogger-Thema für euch, das mich schon länger beschäftigt. Ursprünglich ein Thema, über das ich mir nie viel Gedanken gemacht habe, wurde es nun immer präsenter. Ich spreche von Bloggerkooperationen und ihrer Bezahlung.

In letzter Zeit habe ich auf zahlreichen Blogs Artikel darüber gelesen, welche Posts wie viel Bezahlung rechtfertigen. Zwei Dinge hatten sie alle gemeinsam: eine richtige Bezahlung besteht nicht aus gestellten Produkten sondern kommt in Form von Geld daher und die Blogarbeit an sich wird grundsätzlich zu wenig honoriert.


Fotografin: Ronja Waldis

Dass Blogarbeit natürlich auch Arbeit ist und einen entsprechenden Wert besitzt, ist mir klar. Dennoch muss ich sagen, dass ich mit dieser Aussage kaum einig bin, denn schlussendlich kommt es auf die Pespektive an.
Mein Blog - und ich bezeichne meinen Blog privat als Hobby - ist eben genau das: ein Blog, den ich in meiner Freizeit führe, der nicht in erster Linie finanziell gewinnbringend ist (oder überhaupt finanziell gewinnbringend ist) und ein Hobby. 

Mit Hobbys verhält es sich meiner Meinung nach so: man investiert, weil sie Freude machen. Zeit und manchmal auch Geld. Egal, ob das nun der Sportverein, die Gesangsstunde oder eben ein Modeblog ist.

Und das ist wohl der springende Punkt. Ich verstehe Vollzeit-Blogger und Bloggerinnen, die sich dafür stark machen wollen, als Vertragspartner ernstgenommen zu werden und Dumping-Bezahlungen nicht mehr tolorieren. Doch ihre Perspektive ist eine andere, denn für mich ist mein Blog kein Beruf und keine Einnahmequelle, sondern er ist Freude. Und Freude bringt selten Geld ein - ausser man arbeitet in der Comedybranche.

Und deshalb thematisiere ich das alles: weil ich eben zu den Bloggern gehöre, die bei einer Freude-versprechenden Kooperation mit einem Label, das mir gefällt und deren Produkte zu mir und meinem Blog passen (ein ganz anderes Thema, das meiner Meinung nach viel zu wenig beachtet wird) ja sage - ganz ohne finanziellen Ansporn. Für mich, für den Blogcontent. Und weil ich es in Ordnung finde, dass ich ein paar Stunden in einen Post investiere, bei dem für mich "nur" ein Wäscheset oder eine neue Uhr rausspringt. Weil es eben nicht nur das Wäscheset oder die neue Uhr ist, die ich erhalte. Weil mir das Vorbereiten des Posts, die neue Herausforderung, eben Spass macht. Und weil es darauf doch ankommt.

Wie steht ihr zu Bloggerkooperationen? Und wovon macht ihr abhängig, ob ihr eine Kooperation eingeht oder nicht?


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9 Kommentare

  1. Ich sehe das genau so wie du. Für mich ist mein Blog auch mein Hobby. Ich habe einen Vollzeitjob, der mich jeden Monat mit einer Lohntüte versorgt. Der Blog findet in meiner Freizeit statt und er soll auch gar nicht mein Beruf werden. Ansonsten kann ich die Artikel gut verstehen. Ein Vollzeitblogger oder hauptberuflicher Blogger kann eben nicht nur mit einem Produkt seine Miete bezahlen und vielleicht bestimmte Ausgaben ohne Einnahme gar nicht tätigen. Das Thema ist schwierig und ich verstehe als Hobbybloggerin wie du beide Seiten.

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  2. Diese Thematik ist momentan wirklich in aller Munde. Du hast Das wirklich gut beschrieben.

    Neri

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  3. Ohhh mit dem Thema beschäftige ich mich auch gerade sehr. Mein Blog ist auch mein Hobby und ich überlege mir sehr gut, mit wem ich eine Kooperation eingehe und mit wem nicht und ich lehne auch sehr viel ab. :-*

    viele liebe Grüße
    Melanie / www.goldzeitblog.blogspot.de

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  4. Ich sehe das genau so wie du. Ich kann natürlich verstehen, dass man sich über manch unverschämte Kooperationanfragen aufregt, jedoch sollte man dies viel gelassener sehen und sich vielleicht auch mehr freuen, dass man überhaupt entdeckt wird und für interessant gefunden wird? :) Und im Übrigen ist eine tolle Uhr doch auch etwas schönes hihi :)


    XO,

    Sandra von http://fashionholic.de

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  5. Absolut mein Thema, denn ich denke da wie du.
    Ich blogge seit 10 Jahren und schreibe ausschliesslich Gute Nacht Geschichten und Kurzgeschichten.
    Nach Kooperationen werde ich regelmässig gefragt. Ich entscheide dann nach Sinn und Zweck. Möchte jemand meine Texte kommerziell nutzen (für Bücher, Broschüren, etc.) nehme ich Geld. Aktuell ist da eine Kindergeschichte, die seit Neuestem auf allen Aida Schiffen bei der Kinderbelustigung im Einsatz ist. Aber so etwas kommt eher selten vor.
    In der Regel sind es Non-Profit Anfragen, die ich auch gern annehme. Mal ist es ein Gemeindeblatt, mal eine private Zeitung im Altenheim. Dann wieder ein Kinder-Kirchenführer. Ich schreibe monatlich für unsere gedruckte Dorfzeitung mit 500 Stück Auflage. Vor zwei Jahren habe ich ein Tierheim unterstützt, dass nach einem Brand neu aufgebaut werden musste. Dafür hab ich speziell zehn Geschichten geschrieben, die dann vor Ort als Hör Cd verkauft wurden. Im Nordhessischen Verkehrsverbund wurde zu einem Jubiläum ein gratis Heft mit Poesie über den ÖPNV in Bussen und Bahnen ausgelegt. Und dann natürlich den ein odef anderen Gastbeitrag in anderen Blogs. Das sind alles Sachen, bei denen ich natürlich kein Geld nehme. Ich freue mich da schon, dass mein Blog genannt wird. Worauf ich aber Wert lege ist, dass ich vorher gefragt werde.
    Ich schreibe, weil es mir Spass macht, weil ich extrem viele Ideen im Kopf habe. Und das nach bereits über 800 fertigen Geschichten. Es ist ein Hobby und das soll es auch bleiben. Wenn ich das hauptberuflich machen würde, wäre ein gewisser Zwang dahinter. Aber bei einer Bezahlung sage ich natürlich nicht nein. Ansonsten werde ich auch in Zukunft gern weitere Projekte unterstützen.

    LG, der Marco

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  6. Schön auch mal eine andere Perspektive zu hören. Der Blog ist für mich ebenfalls nur ein Hobby und muss kein Geld 'abwerfen'.
    Bei Vollzeitbloggern verstehe ich aber natürlich auch, dass es deren Beruf ist. Diese haben ja aber im Normalfall auch eine ganz andere Reichweite.
    Liebe Grüße
    Ines

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  7. Guten Abend!

    Auch ich stimme Dir völlig zu. Es macht bestimmt einen Unterschied, ob man davon leben muss oder nicht. Von einer geschenkten Uhr kann man eben seine Miete nicht bezahlen.

    Bei uns ist das sowieso ganz anders. Unseren Blog gibt es seit zwei Monaten und er ist aus einer spontanen Idee meiner Kids (8 und 10) entstanden. Für uns ist das natürlich nur ein Hobby, ich freue mich, wenn sie über Inhalte nachdenken, mal was vorschreiben (und dabei Rechtschreibung usw. üben) usw.

    Da unsere Reichweite ja minimal ist, sind wir für Kooperationen sowieso nicht interessant, wobei es lustigerweise schon Anfragen gegeben hat. Zwei davon haben wir auch angenommen, weil wir die Produkte einfach schön finden, sie selbst mögen und ja - wie bei Dir - weil wir Content "brauchen" und uns auch über Ideen freuen.

    Volle Zustimmung also.

    Liebe Grüße,

    Stefanie (von Sophie und Sebastian)

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  8. Endlich mal jemand, der das so sieht wie ich!
    Mir geht es bei Kooperationen auch um die Freude an den Sachen und nicht um Geld. Ich finde es toll wenn eine Firma bereit ist mir Produkte zu stellen. Meistens erfreue ich mich so an den tollen Sachen, die ich mir sonst vielleicht nicht hätte leisten können, dass sich der Blogpost wie von selbst schreibt.
    Ich stelle auf meinem Blog auch oft Sachen vor die ich selbst gekauft und nicht durch eine Kooperation bekommen habe. Schließlich geht es mir um guten Content und dafür muss nicht immer alles gesponsert sein!
    Danke für diesen tollen Post! Endlich traut sich mal jemand das auszusprechen, was ich immer denke, wenn das Thema Bezahlung wieder in der Blogger Community aufkommt!

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  9. Hallo,
    sehr gut geschrieben. Mein Blog ist und bleibt mein Hobby. Ich bin auch nicht "auf der Suche" nach Kooperationen. Was kommt, das kommt, bisher wurde ich direkt noch nicht angeschrieben. Ich habe allerdings schon Produkttests gehabt und auch davon berichtet, fand die "Bezahlung" in Form von den Produkten ausreichend. Ich möchte keinen kommerziellen Blog aufbauen, sondern schreiben, wonach mir ist und wenn dabei etwas für mich "rausspringt" ist das ok so.

    LG Ivi

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